„Unter ,Herz Christi’ ist die Heilige Schrift zu verstehen, die das Herz Christi kundtut. Dieses Herz war vor der Passion verschlossen, denn die Schrift war dunkel. Nach der Passion aber ist die Schrift geöffnet, damit diejenigen, die sie jetzt verstehen, erwägen und unterscheiden, wie die Weissagungen auszulegen sind" (Thomas v. A., Psal. 21,11)
Rudolf Steiner sagte: Das Herz blickt zum Kopfe auf, und das Herz wird im Kopfe sehen ein Abbild des ganzen Sternenhimmels. Der Kopf aber wird zum Herzen blicken, und wird im Herzen die Geheimnisse des Menschenrätsels finden, wird lernen, das eigentliche Wesen des Menschen im Herzen zu ergründen. Der Mensch wird sich so erzogen fühlen, daß er sich sagen wird: Gewiß, ich kann mit meinem Kopfe mancherlei lernen. Aber indem ich lebe, indem ich dem Tode entgegenlebe, der mich in die geistige Welt hineintragen soll, wird dasjenige, was ich mit dem Kopfe erlerne, dereinst von der aus dem übrigen Organismus aufsteigenden Liebe befruchtet, wird etwas ganz anderes. Es gibt etwas in mir als Menschen, das es nur in mir als Menschen gibt; ich habe etwas zu erwarten. - In diesen Worten liegt viel, und viel bedeu-tet es, wenn der Mensch so erzogen wird, daß er sagt: Ich habe etwas zu erwarten. Ich werde dreißig, vierzig, fünfzig, sechzig Jahre alt werden, und indem ich von Jahrzehnt zu Jahrzehnt älter werde, kommt durch das Älterwerden etwas vom Geheimnis des Menschen mir entgegen. Ich habe etwas zu erwarten von dem, daß ich lebe.“ GA 180, S 243-245


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